Ein Bilderbuch zum Philosophieren: «Frank und Bert»


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Ein Bilderbuch zum Philosophieren: «Frank und Bert» von Chris Naylor-Ballesteros

Naylor-Ballesteros, Chris: Frank und Bert, Coppenrath, Münster 2022
Von Laura Mercolli

Inhalt

Frank und Bert sind Freunde. Am liebsten spielen sie Verstecken. Aber der massige Bär Bert ist überhaupt nicht gut darin, der kleine Fuchs Frank gewinnt immer. Bert will auch einmal gewinnen und Frank gibt ihm die Chance, indem er bis hundert zählt. Unverzüglich rennt Bert los, aber – oh je! – der Zipfel seines Schals verfängt sich im Ast und Bert hinterlässt eine pinke Fadenspur quer durch die Landschaft. So ist es ein Leichtes für Frank, der Spur zu folgen und Bert in einem Felsloch aufzuspüren. Doch als er im Begriff ist, Bert aus seinem Versteck zu ziehen, besinnt er sich und lässt seinen Freund gewinnen. Bert ist überglücklich! Jetzt ist Frank dran, aber Bert hat diesmal vorgesorgt …

Sprache

  • Frank der Fuchs erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive.
  • Text und Bild sind eng verzahnt und funktionieren nicht unabhängig voneinander.
  • Die Sprache beschränkt sich auf wenige, alltagssprachliche Sätze pro Seite.

Bilder

  • Die Bildsprache ist geprägt von der einfachen, sympathischen Darstellung der beiden Freunde und von minimalistisch dargestellten Landschaftselementen vor weissem Hintergrund.
  • Franks leuchtend blaue Mütze und Berts pinker Schal dominieren farblich die Bildkomposition.
  • Nicht ein roter, sondern der pinke Faden von Berts Schal führt visuell durch die Geschichte.

Themen

  • Freundschaft: Was ist Freundschaft? Was machen Freund*innen? Wie gewinnt man Freund*innen?
  • Gewinnen und Verlieren: Wie wichtig ist es zu gewinnen? Ist Verlieren schlimm?
  • Gefühle: Wie fühlt sich Freundschaft an? Was empfinden Freund*innen füreinander? Wie fühlen sich Sieg und Niederlage an?
  • Erkenntnistheorie: Wer bestimmt, ob jemand etwas gut oder schlecht kann?

Sätze zum Nachdenken

  • «Bert denkt, er wäre supergut darin – ist er aber nicht. Er kann es überhaupt nicht!»
  • «Und auch wenn ich es liebe zu gewinnen, meinen besten Freund Bert habe ich viel lieber.»
  • «Der findet mich nie!»

Mögliche Aufgaben

  • die Geschichte verstehen: Was denkt Bert in seinem Versteck? Weshalb ändert Frank seine Meinung und lässt Bert gewinnen? Weshalb zwinkert uns Bert am Ende zu? Ist Verstecken auch Berts Lieblingsspiel?
  • über Gewinnen und Verlieren nachdenken: Wer hat wirklich gewonnen? Ist Gewinnen wichtig für Frank? Macht Verlieren traurig? Weshalb sind Frank und Bert nicht gleich gut im Versteckspiel? Hat Bert verdienterweise gewonnen?
  • über Freundschaft nachdenken: Was macht eine Freundschaft aus? Was ist echte Freundschaft? Sind Frank und Bert echte Freunde? Gibt es unechte Freundschaft?
  • Pro und Contra abwägen: Frank freut sich, wenn Bert glücklich ist. Sollte man sich für seine Freund*innen freuen, auch wenn man selber traurig ist?
  • Pro und Contra abwägen: Frank täuscht Bert. Ist es in Ordnung, Freund*innen zu täuschen? Ist es gut, Freund*innen zu täuschen, damit sie glücklich sind?
  • Pro und Contra abwägen: Habt ihr auch schon einmal absichtlich verloren? Sollte man Freund*innen gewinnen lassen? Sollte man Jüngere oder Schwächere gewinnen lassen?
  • über die Geschichte hinausdenken: Stell dir vor, Bert erfährt, dass Frank ihn absichtlich hat gewinnen lassen. Wie würde er wohl reagieren?
  • über Spuren nachdenken: Welche Spuren hinterlassen Frank und Bert beim Versteckspiel? Welche Spuren hinterlassen Menschen und Tiere? Hinterlassen wir immer eine Spur?
  • Geschichten über Suchen und Finden miteinander vergleichen: Inwiefern ähneln sich Berts pinker Faden und Ariadnes Faden?
Artikelnachweis
Mercolli, Laura (2022). Ein Bilderbuch zum Philosophieren: «Frank und Bert» von Chris Naylor-Ballesteros, in: erg.ch – Materialien für das Fach Ethik, Religionen, Gemeinschaft (Online-Publikation), https://www.ethik-religionen-gemeinschaft.ch/ein-bilderbuch-zum-philosophieren-frank-und-bert