Ein Bilderbuch zum Philosophieren: «Plötzlich war Lysander da» von Antje Damm


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Ein Bilderbuch zum Philosophieren: «Plötzlich war Lysander da» von Antje Damm

Buchcover: Damm, Antje: Plötzlich war Lysander da, Moritz Verlag, Frankfurt a. M. 2017 Damm, Antje: Plötzlich war Lysander da, Moritz Verlag, Frankfurt a. M. 2017
Von Laura Mercolli

Inhalt

Die drei Mäuse Luis, Dora und Kathinka führen ein zurückgezogenes Leben in ihrem Mäusenest, bis sie eines Tages der Brief des Bürgermeisters erreicht, der sie in Unruhe versetzt: Ein Fremder soll bei ihnen einziehen. Aber sie haben doch keinen Platz! Und die Kartoffeln reichen auch nicht für vier! Kurz darauf ist Lysander da: ein müder Lurch, der sein Zuhause verlassen musste. Die Mäuse und der Lurch einigen sich darauf, dass er die Badewanne als Schlafplatz benutzen kann. Zum Ärger der Mäuse beginnt Lysander, die Badewanne mit Erde zu füllen. Was hat er bloss vor? Als die Mäuse am nächsten Morgen aufwachen, trauen sie ihren Augen nicht. Lysander hat ihnen ein wundervolles Geschenk bereitet.

Sprache

  • einfache Sprache, zum Vorlesen geeignet
  • Der Grossteil des Textes besteht aus den Dialogen der Figuren.
  • Sprache und Bild sind eng verzahnt. Die Pointe der Geschichte wird nur bildnerisch dargestellt.

Bilder

  • Für die Gestaltung des Bilderbuchs hat Antje Damm aus bemaltem Karton und Papier 3D-Interieurs geschaffen und fotografiert.
  • Die zweidimensionalen Papierfiguren der Mäuse und des Lurchs bevölkern die Kartonwelt.
  • Die Bilder zeigen fast ausschliesslich das Mäusenest, das durch die fotografische Beleuchtung höhlenhaft wirkt.

Themen

  • Fremd: Was bedeutet es fremd zu sein? Wie wird ein fremder Mensch zum Freund?
  • Zuhause: Wo fühlen wir uns zuhause? Was gibt Geborgenheit? Brauchen alle ein Zuhause?
  • Gastfreundschaft und Offenheit: Wie behandeln wir Gäste? Wie wollen wir Fremden begegnen?

Sätze zum Nachdenken

  • «Wo soll der schlafen? Wir haben doch keinen Platz.»
  • «Warum er wohl kein Zuhause mehr hat?»
  • «Dir macht es Spass, wenn alles so richtig dreckig ist, stimmt’s?» «Das sieht nur so aus! Wartet bis morgen, dann werdet ihr schon sehen.»

Mögliche Aufgaben

  • Die Geschichte verstehen: Welche Gedanken und Gefühle haben die Mäuse, nachdem sie den Brief des Bürgermeisters gelesen haben?
  • Die Geschichte verstehen: Was ist den Mäusen fremd an Lysander? Worüber ärgern und wundern sie sich? Wie werden sie Freunde?
  • Die Geschichte verstehen: Warum musste Lysander wohl sein Moor verlassen?
  • Über das Weggehen nachdenken: Warum verlassen Menschen ihr Zuhause? (z. B. Erwachsenwerden, Renovation der Wohnung, Arbeit, Krieg, Dürre. Die Gründe können kategorisiert werden nach freiwilligem und unfreiwilligem, vorübergehendem und dauerhaftem Verlassen des Zuhauses.)
  • Begriffe klären: Was ist der Unterschied zwischen Gästen, Eindringlingen und Mitbewohnenden?
  • Über Heimat und Zuhause nachdenken: Was braucht es für ein gutes Zuhause? Ist das Zuhause die Heimat? Können sich Menschen überall auf der Welt zuhause fühlen? Kann man sich an mehreren Orten zuhause fühlen?
  • Über Gastfreundschaft nachdenken: Wie sollten sich Gastgebende verhalten? Wie sollten sich Gäste verhalten? Wie lange kann/muss Gastfreundschaft dauern? Wann wird man von einem Gast zum Mitbewohnenden? Muss man mit Fremden teilen?
  • Pro und Contra abwägen: Darf die Maus Kathinka in Lysanders Rucksack wühlen?
  • Pro und Contra abwägen: Darf jemand nur dann bleiben, wenn sie*er sich nützlich macht?

Artikelnachweis

Mercolli, Laura (2024). Ein Bilderbuch zum Philosophieren: «Plötzlich war Lysander da» von Antje Damm, in: erg.ch – Materialien für das Fach Ethik, Religionen, Gemeinschaft (Online-Publikation), www.ethik-religionen-gemeinschaft.ch/laura-mercolli-ploetzlich-war-lysander-da