Immer wieder Eva und Adam
Immer wieder Eva und Adam Vom Mythos zur Genderfrage und zur Adoleszenz – eine Unterrichtsskizze Der Mythos von Adam und Eva ist eine Geschichte mit langer Rezeptionsgeschichte, die ausserhalb des religiösen Verständigungszusammenhangs gerne als motivisches Zitat etwa in der Werbung verwendet wird, um dabei ungebrochen bis ironisch mit Geschlechterstereotypen zu spielen. Die vorgeschlagene Unterrichtsskizze verbindet die Arbeit am mythischen Text mit Fragen zur Genderthematik und zum Erwachsenwerden der Schüler:innen, womit sie gleichzeitig für ein fröhliches transdisziplinäres und didaktisches Crossover innerhalb von E, R und G plädiert. Von Andreas Kessler Ob die Geschichte von Adam und Eva der «mächtigste Mythos der Menschheit» (Greenblatt 2018, Untertitel) ist, bleibe dahingestellt; aber nicht nur nach den Lektüren von z. B. Greenblatt oder Flasch (2017) , sondern auch mit Blick auf unterschiedliche Rekompositionen des Adam-und-Eva-Motivs (z. B. in aktueller Kunst und Werbung) kann nicht von der Hand gewiesen werden, dass der knapp ca. 3000 Jahre alte Text auf verschiedenen Ebenen tiefe Spuren in den jüdisch und christlich geprägten Kulturen hinterlassen hat bzw. bis heute hinterlässt. Das ist insofern wenig verwunderlich, weil in diesem retroutopischen Text (wie in jedem Mythos) eine breite Palette von Fragehorizonten eröffnet wird, die durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder neu zu verhandeln waren: Warum […]