Vom moralischen Geschmacksurteil zur ethischen Urteilsbildung Angebot und Leistung des Philosophie- und Ethikunterrichts Die Schulung in ethischer Urteilsbildung ist ein Gebot der Stunde, denn in unserer interdependenten, wissenschaftlich-technischen Risikogesellschaft herrscht grosser Problemdruck, der von den Bürgerinnen und Bürgern mit nach Allgemeingültigkeit strebenden Argumenten anzugehen ist. Ein anything goes verbietet sich zudem mit Blick auf die Pluralität unterschiedlicher Traditionen und Lebensentwürfe, vielmehr ist hier ethische Urteilskraft als Bedingung der Möglichkeit von Toleranz gefragt.[1] Von Markus Tiedemann